Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss – der Schlüssel zur Kommunikation in der Euroregion Pomerania
Beschreibung
Die Überwindung der sprachlichen, mentalen und kulturellen Barrieren im Fördergebiet ist die wichtigste Herausforderung des Kooperationsprogramms, die im Projekt aufgegriffen wird. Die Grundlage für das gegenseitige Verstehen zwischen Menschen und Institutionen im Grenzgebiet bilden der Erwerb der Nachbarsprache sowie die Förderung der Offenheit und Akzeptanz gegenüber der fremden Kultur. Dementsprechend umfasst das Hauptziel des Projekts die Entwicklung der sprachlichen- und interkulturellen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Dadurch sollen die bestehenden Barrieren überwunden werden, die die Integration und die Entwicklung im Fördergebiet behindern. Das Projekt trägt zur Bewältigung der o.g. Herausforderungen bei, indem es einen bislang fehlenden systematischen Ansatz für den frühen und aufeinander aufbauenden Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss schafft.
Im Zentrum steht die grenzüberschreitende Entwicklung einer innovativen und übertragbaren Gesamtkonzeption für den durchgängigen Nachbarspracherwerb für die gemeinsame deutsch-polnische Grenzregion, die an zahlreichen Modellstandorten der teilnehmenden Partnerkommunen erprobt und evaluiert wird. Neben der Weiterentwicklung von Rahmenplänen und Materialien gehört hierzu die Umsetzung eines umfassenden Qualifizierungsprogramms für pädagogische Fachkräfte. Das Projektkonzept sieht zudem dt.-poln. Begegnungen für Kinder und Jugendliche vor, die ihnen die Chance bieten, ihre sprachlichen- und interkulturellen Kompetenzen anzuwenden und die den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit der beteiligten Einrichtungen legt.
Ein Hindernis für den Abbau von Sprachbarrieren im Fördergebiet bildet die immer noch bestehende Unbeliebtheit der Nachbarsprache beiderseits der Grenze. Ein weiteres Ziel ist daher die Stärkung des Bewusstseins für die gemeinsame grenzüberschreitende Region mit den damit verbundenen Chancen und Vorteilen, die gute Nachbarsprachkenntnisse mit sich bringen. Wichtig sind hierbei auch die Eltern als Adressaten. Kernelement des Projekts bildet eine grenzübergreifende Werbekampagne für die Kultur und Sprache des Nachbarlandes, die gemeinsam mit allen Projektpartnern geplant und umgesetzt wird.
Von den Projektergebnissen profitieren in erster Linie Kinder und Jugendliche der am Projekt teilnehmenden Bildungseinrichtungen. Durch die Neueinführung, bzw. Verbesserung von Bildungsangeboten bekommen sie die Möglichkeit, nachbarsprachliche und kulturelle Kompetenzen mit einer kontinuierlichen Progression bis zum Schulabschluss zu erlernen. Dies ermöglicht ihnen die Nutzung der Berufs- und Hochschulbildung sowie verschiedener Institutionen und Infrastruktur im Nachbarland und die Teilnahme am grenzübergreifenden Arbeitsmarkt. Zielgruppe des Projektes ist auch das pädagogische Personal. Vorteile erlangt auch die Wirtschaft, die durch eine qualifizierte Arbeitnehmerschaft gestärkt wird. Außerdem trägt das Projekt zur Intensivierung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Zielgruppen sowie der Institutionen, das Projekt umsetzen, bei.
Der vollständige Projektdurchführungs- und Projektumsetzungsprozess wird von einer Gemeinsamen Expertengruppe begleitet und das Projekt selbst durch die deutsch-polnische Gemeinsame Projektgruppe durchgeführt. Die Entwicklung eines bisher fehlenden grenzüberschreitenden Lösungsansatzes für den durchgängigen Nachbarspracherwerb für die gemeinsame deutsch-polnische Grenzregion ist nur durch den intensiven Erfahrungsaustausch, die Begegnung, den Wissenstransfer und die Zusammenarbeit der deutsche-polnischen Partner auf allen Ebenen des Projekts zu erreichen. Dies wird durch den innovativen Ansatz einer zweisprachigen E-Plattform unterstützt, auf der die erarbeiteten Konzepte und Materialien zur Verfügung gestellt werden. Der angestrebte grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch der Pädagogen mit einem gemeinsames E-Learning-Angebot für die Kinder und Jugendliche wird so gefördert.