Herrichtung der Europabrücke Siekierki – Neurüdnitz für den touristischen Verkehr
Beschreibung
Das Projektziel ist die feste Freigabe der Europabrücke für Einwohner im Fördergebiet als grenzüberschreitende Verbindungsinfrastruktur, einmalige touristische Naturattraktion sowie Kulturdenkmal und Zeuge der Geschichte. Diese grenzüberschr. Brücke ist seit 75 Jahren außer Betrieb. Die Brücke hat zwei Teile: den östlichen (polnischen) Teil über den Poldergebieten der Oder und den westlichen (deutschen) Teil über dem Hauptstrom der Oder. Beide Teile verbindet ein Bahndamm. Die erste Brücke wurde 1892 freigegeben und bis 1945 diente sie der Wirtschaftsentwicklung des damaligen Deutschlands. Im März 1945 wurde sie zerstört und 1954 als strategische Brücke für das Militär des Warschauer Pakts für den Fall eines NATO-Angriffs neuaufgebaut. In den 90er Jahren des 20 Jh. wurde ihre Militärfunktion aufgehoben. Die Brücke liegt über einem sehr wertvollen Naturgebiet des Landschaftsschutzparks Cedyński Park Krajobrazowy, der Ökologischen Nutzfläche Kostrzyneckie Rozlewisko. Das Gebiet steht auch im Rahmen des Netzes NATURA 2000 unter Schutz als: Vogelschutzgebiet – Unteres Odertal und Mittlere Odermündung sowie Habitate Untere Oder und Oderwiesen Neurüdnitz. Die Flächen gehören zum grenzüberschreitenen Schutzgebiet Einzigartiges Unteres Odertal. Direkt an der Brücke nistet eine seltene geschützte Eulenart – der Uhu. Den polnische Brückenteil umgibt die Kulturlandschaft der postglazialen Moränenhügel und den deutschen Teil – die Kulturlandschaft des großen Flusstals. Durch solche Lage der Brücke muss deren Herrichtung und touristische Nutzung nachhaltig und pfleglich im Bezug auf das Natur- und Kulturerbe erfolgen. Die Freigabe der Brücke für Touristen schließt die Lücke im Verkehrssystem und bewirkt öftere Überschreitung der Oder in beiden Richtungen. Die Projektumsetzung ermöglicht eine multifunktionale Nutzung der Brücke. Die Brücke wird als grenzüberschr. Rad- und Fußgängerweg dienen, der zum Bestandteil des in der Entwicklung befindlichen Radwegsystems der Woiw. Zachodniopomorskie gehört und polnische Radwege mit dem deutschen und internationalen Radwegsystem verbindet. Sie steigert den überregionalen und regionalen touristischen Verkehrs auf Fernstrecken Ost-West und Nord-Süd, aber vor allem stimuliert den lokalen Touristenverkehr in den deutschen und polnischen Gemeinden in der Nähe der Brücke. Von der Brücke erstrecken sich die einmaligen Aussichten auf die Oder und ihre wilden, natürlichen Poldergebiete. Die Brücke selbst ist eine Aussichtsterrasse mit 660m Länge. Zur attraktiveren touristischen Gestaltung wird eine zweistöckige Aussichtsplattform über einem Brückenfeld gebaut, von der man auch die ganze Brücke als technisches Denkmal bewundert kann. Die Brücke wird mit Infrastruktur für Touristen und Bildung ausgestattet, auf dem Bahndamm (Staatsgrenze) entsteht ein gemeinsamer symbolischer Rastplatz. Dies wird zur Steigerung des Interesses und zur Entwicklung des Tourismus in der Region beitragen. Die Brückenwiderlager werden renoviert. Bei der Projektumsetzung werden gemeinsame Workshops für lokale Einwohner stattfinden. Ihr Ziel ist die Erweiterung der Kenntnis der gemeinsamen Natur- und Kulturwerte der Brücke, die Suche nach gemeinsamen Möglichkeiten der nachhaltigen Nutzung der entstehenden touristischen Attraktion sowie die Planung gemeinsamer, mit der Brücke verbundener Events. Das Ergebnis der Workshop sind nähere Kontakte der grenzüberschreitenden Bewohner aus Polen und Deutschland. Dadurch kann die lokale Bevölkerung auf die Nutzung der Brücke als touristische Attraktion vorbereitet werden, die den lokalen Markt nach deren offiziellen Eröffnung stimuliert. Im Projekt werden auch gemeinsame Kommunikations- und Marketingmaßnahmen geplant. Die richtig partnerschaftliche Projektvorbereitung, die Heterogenität der Hauptprodukte und die wirkliche grenzüberschreitende Vorzeigemöglichkeit der nachhaltigen touristischen Nutzung der Brücke in dem derartig wertvollen Natur- und Kulturgebiet entscheidet über die Innovation.