Gemeinsam die Zukunft der Euroregion Pomerania gestalten
Beschreibung
Die Entwicklung Europas steht mit dem Austritt Großbritanniens und dem Aufleben starker nationalistischer Tendenzen in fast allen Mitgliedsstaaten vor neuen Herausforderungen. Dabei bildet die Arbeit der Euroregion das Fundament des europäischen Zusammenlebens. Nur eine stark verflochtene Euroregion kann zu einer ausgewogenen Entwicklung der Grenzregion und somit in zweiter Ebene der Europäischen Union führen. Dabei gibt es besondere Herausforderungen, welche im Zusammenhang mit dem Leben in einer Grenzregion und bestehenden rechtlichen und administrativen Unterschieden stehen. Der Umgang mit zwei unterschiedlichen Verwaltungs- und Rechtssystemen ist oftmals nicht nur zeitaufwendiger, sondern auch kostspielig. Ziel der euroregionalen Arbeit war und ist es diese Themen aufzugreifen und praktische Lösungsansätze zu schaffen. Wichtig ist dafür ein gemeinsamer Handlungsansatz, dessen Grundlage ein qualitativ hochwertiges Entwicklungs- und Handlungskonzept (EHK) bildet.
Langfristig führt dies zur weiteren Belebung und Verfestigung gesellschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Beziehungen. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Nichtregierungsorganisationen, Vereinen, Institutionen und Bürgern wird weiter ausgebaut. Das EHK bietet die Grundlage für ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen zur Lösung der oben genannten Herausforderungen und trägt zum Aufbau eines gemeinsamen Kenntnisstandes zur bisherigen Entwicklung der Euroregion und möglichen Entwicklungsszenarien einer zukünftigen Grenzregion bei.
Im Rahmen des Projektes erfolgt die grenzübergreifende Ausarbeitung des gemeinsamen EHK. Von den Projektmaßnahmen profitieren neben den Mitgliedern der Euroregion Pomerania (Gemeinden und Landkreise der Wojewodschaft Westpommern und die Landkreise Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen, Mecklenburgische Seenplatte, Uckermark und Barnim mit den Städten Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg) insbesondere auch die Bewohner/innen der Grenzregion. Die Grenzlage die Verwaltungen und die damit zusammenhängenden Problemstellungen finden im EHK, im Gegensatz zu nationalen Entwicklungsstrategien, besondere Berücksichtigung. Mithilfe des EHK wird für die Bevölkerung/Akteure der Grenzregion das Potenzial der Grenzlage im wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich weiter erschlossen. Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang der grenzüberschreitenden Metropolregion Szczecin.
Es wird eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt. Daneben erfolgt ein Abgleich des aktuellen EHK mit der laufenden InterregVA-Programmumsetzung, die Untersuchung der Vorgaben durch die EU-KOM, die Einbeziehung aktueller AGEG-Dokumente, die Auswertung nationaler Entwicklungsstrategien sowie eine vergleichende Untersuchung möglicher Programmräume und Förderszenarien.
Das EHK bietet damit eine theoretische Basis für das weitere Zusammenwachsen der Euroregion Pomerania. Zur praktischen Umsetzung wird zudem eine Analyse der rechtlichen Strukturen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vorgenommen und Handlungsempfehlungen mit dem Ziel formuliert, bestehende Kooperationsnetzwerke und –strukturen effizienter zu nutzen und eventuell neue, an aktuelle Anforderungen angepasste Strukturen aufzubauen.
Mit dem Projekt sollen auch die Einwohner der deutsch-polnischen Grenzregion angesprochen werden, die Möglichkeit grenzüberschreitender Aktivitäten oft nicht in den Alltag einbeziehen. Um diese Zielgruppe mitzunehmen, wird ein Kommunikationsportal entwickelt, das über Kultur- und Sportveranstaltungen, Feste, interessenbezogenen Events etc. beiderseits der Grenze informiert. Das Portal soll auch umfassende geschichtliche und aktuelle Informationen über die Region liefern sowie eine Kontaktbörse für Interessengruppen, Vereinen, Verbänden, Zivilgesellschaft etc. anbieten. Mit Nutzung der grenzüberschreitenden Angebote sollen erste Hemmschwellen überwunden und gegenseitige Ausgeschlossenheit hergestellt werden.